Schnittmuster
Ohne Schnittmuster kannst du nicht präzise nähen. Es gibt Nähanleitungen für jedes Nähprojekt. Ob du eine Anzugjacke mit doppeltem Revers, Kleider mit Rüschen, leichte Blusen mit V-Ausschnitt, ein Shirt für den Sport oder eine Hose mit Reißverschluss nähen möchtest: Wer nähen will, arbeitet mit einer professionellen Nähanleitung am sichersten. Der Beitrag erklärt unter anderem, wie du an Schnittmuster kommst, warum es Schnittmuster ohne Nahtzugabe gibt und welche Alternative es zu einem Papierschnittmuster gibt.
Woher bekommst du ein Schnittmuster?
Es gibt eine große Auswahl von Schnitten. Ob große Größen für Damen oder kleine Größen für ein Kind: Für eine Latzhose oder einen Strampler, ein Kleid, eine Jacke mit oder ohne Reißverschlüsse, ein T-Shirt oder eine Hose gibt es Anleitungen in einer unüberschaubaren Vielfalt. Du kannst eine Nähanleitung unkompliziert in unserem Shop kaufen und zwischen verschiedenen Anbietern wählen. Zudem kannst du bei uns auch kostenlosen Schnittmuster nutzen oder aus einem deiner Kleidungsstücke selbst eines erstellen. Das erfordert einige Erfahrung, ist aber auch für Einsteiger machbar.
Schnittmuster aus Schnittmusterprogrammen
Der Markt bietet neben den klassischen Vorlagen in Papierform auch digitale Lösungen an. Ein Add-on oder ein professionelles Schnittmusterprogramm ist für Hobbynäherinnen mit Designerfahrung eine Option. Zu haben sind unter anderem die kostenpflichtigen Programme Grafis und Lekala.
Welche Schnittmuster passen am besten?
Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf die Frage, welche Schnitte von welchem Hersteller am besten passen. Du musst ausprobieren, mit welchen du am besten zurechtkommst. Da du dir dein Kleid buchstäblich auf den Leib schneidern kannst, passen die Schnitte am besten, die du in allen Details sorgfältig auf deine individuellen Körperformen abstimmst.
Wie kannst du ein Schnittmuster abpausen oder übertragen?
- Lege halbtransparentes Seidenpapier auf das Original und pause die Linien von Hand ab. Alternativ legst du Pauspapier zwischen Papierschnittmuster und Seidenpapier. Mit einem Kopierrad überträgst du alle Linien in der benötigten Größe.
- Alternativ zu Seidenpapier steht Schnittmusterfolie zur Verfügung. Die Schnittmusterfolie ist transparent und die Übertragung erfolgt mit einem Permanentmarker.
- Schnitte aus dem Internet druckst du stückweise auf Din-A-4-Blätter aus. Du klebst die Einzelteile entsprechend zusammen.
- Relativ neu ist die Übertragung der notwendigen Linien auf den Stoff mit einem Beamer. Dabei wird das Gerät unter die Decke gehängt, so dass das Muster von oben auf den Zuschneidetisch geworfen wird. Die Angaben überträgst du direkt auf den Stoff. Es eignen sich Beamer am besten, die auf kurze Distanz scharf projizieren.
Zur Übertragung der Linien auf den Stoff, gehst du in drei Schritten vor:
- Du legst den Stoff aus und faltest ihn. Beachte dabei den Fadenlauf.
- Du legst die Teile auf den Stoff und befestigst diese mit Stecknadeln. Alternativ wirft der Beamer die Linien von oben darauf.
- Du überträgst die Konturen und Markierungen mit Schneiderkreide auf den Stoff.
Auf welche Stoffseite wird das Schnittmuster übertragen?
Du überträgst alle Linien gemäß Anleitung auf die linke Stoffseite. Ein Grund ist, dass die Markierungen durch die Schneiderkreide eventuell Rückstände auf der Stoffoberfläche hinterlassen.
Schnittmuster ohne Nahtzugabe
Beim Schnittmuster ohne Nahtzugabe, wie es bin der Regel bei burda der Fall ist, machst du beim Zuschnitt eine entsprechende Zugabe, weil du dein Kleid oder deine Hose andernfalls zu eng nähen würdest. Warum Papierschnittmuster von burda und anderen Firmen ohne Nahtzugabe angeboten werden, hat einen ganz einfachen Grund: Es spart Platz und der Hersteller kann so mehr Schnitte auf derselben Fläche passend unterbringen.
Was bedeutet „Schnittmuster spiegeln“?
Wenn vom Spiegeln die Rede ist, wird ein Schnittteil gegengleich hergestellt. Dazu legst du das Teil, zum Beispiel ein Hosenbein oder einen Shirt-Ärmel, auf den doppelt gelegten Stoff und schneidest ihn zu. Du erhältst zwei Schnittteile, die einander spiegeln, so dass du z. B. ein linkes und ein rechtes Hosenbein oder einen linken und einen rechten Ärmel bekommst.