Viskose Stoffe
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Seide ist ein edler Stoff, der seinen Ursprung in China hat und über die Seidenstraße nach Europa gebracht wurde. Die Fasern des Naturproduktes sind tierischer Herkunft und werden aus den Kokons der seidenspinnenden Raupen (Seidenspinner) gewonnen - deshalb ist Seide auch nie vegan.
Die klassische Seide hat eine glatte Oberfläche und weist eine natürliche Dehnbarkeit von 10-30 % auf. Das macht Seide zum großartigen Material für bequeme und gleichzeitig edle Kleidungsstücke. Merkmale luxuriöser Seidenstoffe sind prächtige Drucke und bunte Farben.
Gerade bei Kleidungsstücken, die Bewegungen mitmachen müssen, wie zum Beispiel Röcken oder Blusen sorgt der geringe Stretch Anteil für eine Extra Portion Tragekomfort.
Seidenchiffon sind leicht gekreppte feine Seidenstoffe, die oft transparent sind. Chiffonstoffe werden auch gerne als zweite Schicht genäht, um das Kleidungsstück noch leichter wirken zu lassen. Beispiel ist zum Beispiel ein mehrlagiger Rock, bei dem als letzte Schicht Seidenchiffon vernäht wird.
Jacquard Seide ist die Königin unter den Seidenstoffen. Bei den Stoffen wird beim Weben kleinere oder auch größere Muster in den Stoff mit eingewebt. Die Rückseite der Stoffe bleibt aber genauso schön wie die Vorderseite. So hat Jacquard Seide zwei schöne Seiten und kann von beiden Seiten vernäht werden.
Bourrette Seide wird auch Wildseide genannt und ist hat im Gegensatz zur klassischen Seide keine glänzende Oberfläche, sondern fühlt sich gröber an und ist matter. Dadurch ist diese Art Seide auch nicht so knitteranfällig und nicht durchsichtig. Die vielen Vorteile der Seide hat aber auch die Bourrette Seide. Besonders für Deko-Kissen, Möbelbezüge wird diese Seidenart gerne verwendet.
Die beste Alternative zu Seide ist Satin. Satinstoffe sind ebenso seidig wie die Seide und fallen auch sehr schön mit dem Unterschied, dass Satinstoffe nicht die atmungsaktiven Eigenschaften des Naturstoffes Seide haben. Aber auch Viskosestoffe sind eine Alternative zu Seide. Wenn man sich allerdings ein richtig edles Kleidungsstück nähen möchte, dann braucht man keine Alternative und wählt die Königin der Stoffe - die Seide!
Seidenstoffe …
Da Seide ein natürliches Material ist, neigen diese Stoffe leider zum Knittern. Es gibt allerdings auch Seidenarten, die durch einen zugefügten Elasthan-Anteil weniger knitten.
Außerdem sollten bei der Reinigung der empfindlichen Stoffe einige Dinge beachtet werden (dazu mehr im Part „Wie wasche und trockne ich Seide?“).
Die feine Seidenstoffe wirken auf den ersten Blick so gar nicht warm, sie sind es aber. Die Seidenfäden des Stoffes leiten die Wärme zwar nicht gut und deshalb lässt Seide am Körper getragen eine Art Schutzhülle entstehen, die die vom Körper erwärmte Luft hält. So gibt der Stoff keine Wärme an die Umgebung ab und hilft den Körper warm zu halten.
Da die Seide der Struktur unserer Haut ähnelt, wird der Stoff nicht als „Fremdkörper“ empfunden und ist dadurch auch besonders verträglich für empfindliche Hauttypen.
Seide kann bis zu einem Drittel ihres eigenen Gewichtes an Feuchtigkeit aufsaugen und nach außen leiten, ohne dass der Stoff sich nass anfühlt. Dadurch hat man das Gefühl, dass Seide im Sommer kühlt und den gewissen Frische-Effekt hat. Ein Spruch sagt, Seid habe einen besseren Kühl-Effekt hat, als eine Kugel Eis.
Nachhaltig ist Seide vor allem unter dem Gesichtspunkt der Robustheit und Langlebigkeit. Aber: Bei der Seidenproduktion werden aber zwischen 850 und 1000 Tonnen Wasser für eine Tonne Rohseide verbraucht - das lässt den Nachhaltigkeitsfaktor für Seide um einiges sinken.
Seide ist ein sehr anschmiegsamer Stoff und mit einer Dehnbarkeit von 10-30% recht elastisch. Ein Seidenstretch ist durch den enthaltenen Stretchanteil natürlich dehnbarer als eine Seide ohne Stretchanteil.
Edle Kleidungsstücke, wie zum Beispiel:
Zuschnitt der Meterware:
Du benötigst du scharfe Werkzeuge und eine rutschfeste Unterlage. Wir empfehlen einen Rollschneider, eine Schneidematte und den Einsatz von Nähgewichten. Du kannst den Stoff aber auch ebenso mit einer Zackenschere schneiden. Dann versäuberst du jedes Schnittteil mit der Overlock.
Ein eingenähtes Nahtband garantiert dir glatte und feste Nähte:
Das schwarze oder weiße Kantenand bügelst du auf die Schnittkanten der Seide und verstärkst so den weichen Stoff. Alternativ kannst du auch ein Seidenpapier mit einnähen - keine Sorge, das Papier kannst du nach dem Nähen ganz einfach wieder ausreißen.
Wir favorisieren allerdings das Nahtband, da bei dieser Methode nachher der Extra-Arbeitsschritt nicht anfällt. Seiden Kleidungsstücken sollte man in aller Ruhe und mit Zeit nähen. Außerdem lieber langsam und kontrolliert Nähen, als später mühsam die feinen Nähte wieder trennen zu müssen. Falls du doch einmal eine Naht auf Seidenstoffen trennen musst, empfehlen wir dir den feinen Clover Nahtttrenner, der sehr gut in der Hand liegt und mit seiner scharfen Klinge alle Nähte trennt.
Zum Nähen von Seiden verwendest du idealerweise sehr feine Nadeln, um keine großen Löcher in den Stoff zu stechen und die Naht langlebig zu nähen. Wir empfehlen gerne die Microtexnadel, die schon mit einer feinen Stärke von 60 im Set erhältlich ist.
Zum Nähen von Seidenstoffen gibt es ein spezielles Seidengarn, dieses besteht zu 100% aus Seide. Die Fadenstärke liegt bei 100 und die Garne haben einen edlen Glanz, passend zu den Seidenstoffen.
Wusstest du, dass Seide selbst bei niedrigen Waschtemperaturen und einer Handwäsche einlaufen kann? Seide sollte, genauso wie andere Stoffe auch, immer vorgewaschen werden, um ein späteres Einlaufen deines fertigen Kleidungsstückes zu vermeiden. Aus diesem Grund raten wir auch immer dazu, den Stoff nicht zu knapp zu bemessen und lieber ein paar Zentimeter mehr einzukaufen.
Seidenstoffe sollten mit einem Seidenshampoo und im lauwarmen Wasser gewaschen werden. Nach dem Waschen sollte der Stoff nur ausgestrichen und nicht ausgewrungen werden. Seidenstoffe sollten an der Luft getrocknet werden, entweder liegend oder auf einem Bügel hängend.
Tipp: Zum Fixieren der Farbe kannst du deiner Seide noch ein Essig Bad gönnen. Nach dem Bad spülst du die Seide noch mit klarem Wasser aus, ziehst sie leicht in Form und lässt sie dann an der Luft trocknen. Beachte aber, dass die Seide nicht zu viel Sonne abbekommt.
Durch intensive UV-Strahlen verliert Seide leicht ihren Glanz und kann sogar brüchig werden. Bei stärkerer Verschmutzung der Seidenstoffe oder hartnäckigen Wasserflecken hilft oft nur die chemische Reinigung.
Tipp: Um Flecken durch den Gebrauch von Parfüms zu vermeiden, empfehlen wir dir den Stoff nicht direkt anzusprühen. Sprühe stattdessen lieber in den Raum vor dir und laufe durch den Nebel von Parfüm.
Seide kann mit sehr niedriger Temperatur im feuchten Zustand von der linken Seite gebügelt werden. Achte aber darauf, nicht zu lange auf einer Stelle zu bügeln, damit keine zu starke Hitze entsteht - diese kann dein Kleidungsstück durch Brandflecke zerstören.
Tipp: Bügelpapier vor dem Bügeln auflegen! Kleidungsstücke aus Seide sollten nicht gefaltet werden, da so schnell Knickfalten entstehen. Stattdessen solltest du deine edlen Kleidungsstücke lieber hängend aufbewahren oder aufrollen.
Unser Spartipp: Näh ein Probenähprojekt aus einem günstigeren Stoff. Dieser sollte ebenfalls einen guten Fall haben und luftig leicht sein, damit du später weißt, wie dein Kleidungsstück sitzt und fällt. Hierfür eignen sich zum Beispiel Viskosestoffe .
Jetzt kannst du die Passform des Schnittes gegeben falls noch individualisieren und auf deinen Körper anpassen, ohne dass du den teuren Seidenstoff zerschnitten hast und du gehst sicher, dass dein edles Teil auf jeden Fall passt, gut sitzt und dir lange Freude bereitet.