Leinen
Kühle Leinenstoffe sind sehr beliebt, insbesondere in den Sommermonaten. Reines Leinen, auch Linen genannt, ist atmungsaktiv und angenehm auf der Haut, weiches Leinenmischgewebe fällt besonders geschmeidig. Da der aktuelle Trend immer mehr in Richtung ökologische Naturfasern geht, sind Leinenstoffe stärker nachgefragt denn je. Kein Wunder, denn durch die feine Struktur und die vielfältigen Muster kannst du sie vielseitig verwenden.
Was ist Leinenstoff? Die Definition
Bei Leinen handelt es sich um Stoff, der aus Flachs hergestellt wird. Die aus Flachsfasern gewebten Stoffe sind robust und die Qualität reicht je nach Fadenstärke und Verarbeitung von sehr grob bis äußerst fein. Nicht zu verwechseln ist Leinen mit Sackleinen. Dabei handelt es sich um eine Bezeichnung für Gewebe in Leinwandbindung aus groben Fasern, die nicht zwingend aus Leinen bestehen.
Leinenstoffe und Leinen-Mischgewebe
Reines Leinen wird zu 100 % aus Flachsfasern gewebt. Halbleinen besteht zu rund 40 % aus Leinen, beim restlichen Material handelt es sich um Baumwolle. Viskose-Leinen ist ein Gemisch aus Leinen und der halbsynthetischen Viskosefaser, etwa im Verhältnis von 30/70. Leinen-Mischgewebe vereinen die besten Eigenschaften miteinander und ergeben in ihrer Kombination Stoffe, die sich für Kleidungsstücke genauso gut eignen wie für Heimtextilien.
Leinen für Kleidung und Heimtextilien
Leinentuch eignet sich für Bekleidung wie Tops, Kleider, Hosen oder Jacken. So mancher Mann trägt aufgrund der kühlenden Eigenschaften im Sommer bevorzugt locker geschnittene Outfits aus Leinen. Leinen eignet sich ebenso als Deko-Stoff im Heimtextil-Bereich und ist auch für Bett- und Tischwäsche geeignet. Sie können beispielsweise Leinen Meterware zu Bettwäsche oder feines Leinen zu edlen Servietten und Tischdecken verarbeiten. Reines Leinen ist so robust, dass es vielfach als Möbelstoff zum Einsatz kommt.
Vorteile von Leinenstoffen
Leinengewebe verfügt über eine hohe Reißfestigkeit. Zudem ist Leinenstoff flusenfrei, schmutzresistent und verfügt über eine glatte Oberfläche. Das bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: Milben und Staub haften nicht auf der glatten Faser-Oberfläche und das macht das Gewebe für Allergiker und Asthmatiker zum perfekten Stoff. Da Leinen Stoff eine hohe Luftdurchlässigkeit aufweist, wird Feuchtigkeit gut abgeleitet. Im Sommer sind Kleidungsstücke sowie Laken und Bettbezüge aus der Naturfaser deshalb generell eine optimale Wahl.
Vor dem Nähen Leinen waschen
Sofern du keinen vorgewaschenen Leinenstoff kaufen, solltest du das Material vor dem Vernähen waschen. Leinen neigt zum Einlaufen um etwa 5 bis 10 Prozent und es wäre doch schade, wenn deine Näharbeit im geschrumpften Zustand aus der Waschmaschine käme. Deshalb gilt: erst waschen, dann nähen.
Ein Hausmittel, um steifes Leinen glattzubügeln, ist, das Gewebe beim Bügeln permanent mit einem leichten Sprühnebel zu versehen. Damit bekommst du die härtesten Leinenfasern glatt.
Wie wäscht man Leinenstoff richtig?
Grundsätzlich ist Leinen kochfest, doch in Abhängigkeit von den beigefügten Mischfasern dürfen viele Leinen-Mischgewebe nicht heißer als 40 Grad gewaschen werden. Leinenstoffe sollten in der Maschine mit viel Wasser waschen, etwa indem man die Wasser-Plus-Funktion der Maschine nutzen. Damit sorgt man dafür, dass die Fasern nicht zu stark mit der heißen Trommel in Berührung kommen.
Leinen Zuschneiden
Leinen neigt zum Fransen, deshalb ist die Schärfe der Klinge entscheidend für einen sauberen Schnitt. Rollschneider mit Zackenschliff können für Leinenstoffe eingesetzt werden, die nicht so stark ausfransen. Für alle anderen Stoffe hat sich eine frisch geschärfte Schere oder Schneidwerkzeug mit Titanklingen bewährt.
Leinen verarbeiten
Bei der Verarbeitung von Leinen solltest du mehr als bei anderen Stoffen auf den Fadenlauf achten. Nähst du den Stoff entgegen dem vorgegebenen Fadenlauf, musst du damit rechnen, dass sich das Kleidungsstück sichtlich verzieht. Erfahrene Näherinnen raten beim Zuschnitt nach Schnittmuster zu einer verbreiterten Nahtzugabe für Kappnähte und französische Nähte von 1,5 cm.
- Nutze am besten Allesnäher aus Polyester für stabile Nähte – insbesondere bei Möbelstoff – oder auf qualitativ hochwertiges Nähgarn aus Baumwolle von Amann Mettler.
- Als Nadel kommen 70er bis 80er Universalnadeln in Betracht. Bei grobem Leinen sind 90er Universalnadeln zu empfehlen.