Bündchen

Was sind Bündchenstoffe und warum sind sie so vielseitig einsetzbar?

Bündchenstoffe werden auch oft als Ränderware bezeichnet und sind ein Muss für jedes Nähprojekt, bei dem es auf Elastizität und perfekten Sitz ankommt. Diese speziellen, meist dehnbaren Stoffe eignen sich hervorragend für Säume, Ärmel, Hosenbündchen oder den Abschluss von Pullovern und Jacken. Sie sorgen dafür, dass Kleidung bequem anliegt und gleichzeitig in Form bleibt. Das Bündchen kann dezent eingesetzt werden und mit gleichfarbigem Stoff und Garn angenäht werden. Als Highlight lässt sich das Bündchen in einer kontrastreichen Farbe zum Stoff wählen. Streifen oder gemusterte Bündchen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Auffällige Muster findest du mehr bei den Fertigbündchen, da diese anders gefertigt werden als Meterware.

Wie werden Bündchenstoffe produziert?

Bündchenware wird auf speziellen Rundstrickmaschinen gefertigt, die Schlauchware herstellen. Die Maschinen stricken die Fasern in einer Rippenstruktur (1x1 oder 2x2), die charakteristisch für Bündchenware ist. Diese Struktur verleiht dem Stoff seine Elastizität und Formstabilität.Das Elasthan wird während des Strickprozesses in die Baumwollfäden integriert. Durch die Kombination entsteht ein dehnbares und langlebiges Material. Dabei wird der Elasthananteil genau dosiert, um die gewünschte Dehnbarkeit und Rücksprungkraft zu erzielen. Nach dem Stricken wird die Bündchenware in großen Färbebottichen in die gewünschten Farben eingefärbt.

Welche Bündchenstoffe gibt es?

Ob fein gerippt, glatt oder als Schlauchware – Bündchenstoffe gibt es in verschiedenen Varianten und Farben, die perfekt auf deine Nähprojekte abgestimmt werden können. Besonders beliebt sind Bündchen aus Baumwolle mit Elasthan, da sie sich angenehm tragen lassen und dennoch ausreichend Dehnbarkeit bieten. Du findest Bündchen bei uns sowohl als Meterware, aber auch als Stückware.

Warum sind Bündchenstoffe unverzichtbar?

Durch ihre Elastizität und Stabilität sind Bündchenstoffe ideal, um die Saumabschlüsse deiner Pullover oder Hosen zu gestalten. Aber auch zum Nähen von angesagten Hipster Beanies für Groß & Klein eignen sich die Stoffe perfekt.

Was muss ich beim Nähen von Bündchen (Meterware) beachten?

Das Bündchen muss mit elastischen Stichen am Stoff festgenäht werden, so dass wir zum Nähen von Bündchen neben den Jersey-Nähmaschinennadeln einen elastischen Stich empfehlen. Damit das Bündchen gerade am Halsauschnitt gut anliegt, wird es an der Ansatznaht gedehnt, so dass es sich an der Umbruchkante zusammenzieht und flach anliegt. Für Nähanfänger bietet es sich an, das Bündchen mit Jersey-Nadeln zu dehnen und festzustecken. Geübte Näher können den Stoff nähen und zeitgleich mit der anderen Hand das Bündchen gedehnt festhalten. Dies erfordert allerdings etwas Übung.

1. Der richtige Stoffzuschnitt: Damit das Bündchen gut anliegt, sollte es etwas kürzer als die Kante sein, an die es angenäht wird.  Verwende eine Stoffschere oder einen Rollschneider. Achte darauf, dass der Zuschnitt in der Dehnrichtung des Stoffes erfolgt, um später die gewünschte Elastizität zu gewährleisten. Eine Faustregel: Die Länge des Bündchens beträgt etwa 80-90 % der Länge der Kante.

2. Dehnrichtung beachten: Bündchenstoffe sind in der Regel elastisch. Achte darauf, dass die Dehnrichtung des Stoffes quer zum Bündchenverlauf liegt.

3. Die passende Nadel und das richtige Garn: Verwende eine Jersey-Nadel oder Stretchnadel (Stärke 70–80), um Löcher im Stoff zu verhindern. Benutze außerdem ein elastisches Garn (z.B. Seraflex) oder Polyester-Garn, das sich leicht dehnt.

4. Die richtige Nähmaschine und Stiche: Verwende einen Zickzackstich, Overlockstich oder die Overlockmaschine, damit die Naht dehnbar bleibt. Bei einer normalen Nähmaschine eignet sich auch ein dreifacher Zickzackstich. Nähe dabei möglichst mit einer kleinen Nahtzugabe, um dicke Kanten zu vermeiden.

5. Das Bündchen gleichmäßig annähen: Nutze die Viertel-Methode und teile das Bündchen und die Kante, an die es genäht wird, in Viertel. Stecke die Punkte mit Stecknadeln oder Clips ab, um das Bündchen gleichmäßig zu verteilen. Dehnen beim Nähen: Ziehe das Bündchen beim Nähen leicht in Form, damit es sich gleichmäßig an die Kante anpasst. Achtung! Achte darauf, den Stoff der Kante selbst nicht zu dehnen.

6. Sauberes Finish: Nach dem Nähen schneidest du die Nahtzugabe leicht zurück, um ein sauberes Ergebnis zu erzielen. Du kannst die Naht auch mit der Overlock versäubern, wenn du sie mit der Nähmaschine genäht hast. Bügle das Bündchen abschließend vorsichtig auf niedriger Stufe, um die Nähte zu glätten. Special Tipp: Wenn du noch nicht viel Erfahrung mit Bündchenstoffen hast, übe zuerst an einem Stoffrest. So bekommst du ein Gefühl für das Dehnen und Nähen.

Was muss ich beim Nähen von Fertigbündchen beachten?

Das Fertigbündchen wird ebenso wie das Meterware-Bündchen mit elastischem Stich angenäht, der Vorteil ist hier allerdings, dass das Bündchen nicht mehr doppelt gelegt werden muss. Man nimmt den Umfang und näht die entsprechende Länge zusammen. Dadurch erhält man ein flacheres Bündchen und durch auffällige Muster auch ein interessantes Bündchen und modernen Look.

Muss ich Bündchenware vor dem Verarbeiten waschen?

Wir empfehlen es nicht Bündchenware vor dem Vernähen zu waschen, da der Stoff sich wegen der Elastizität beim Waschen sehr rollt und sich danach schwerer vernähen lässt.

Kann ich Bündchenware auch mit nicht elastischen Stoffen vernähen?

Ja, das geht. Bündchenstoffe können an nicht elastischen Stoffen genäht werden, um einen dehnbaren Abschluss zu schaffen, z. B. bei Röcken oder Ärmeln.